Karten! Keine Fantasywelt ohne Fantasylandkarte, das ist auf jeden Fall klar. Karten zu zeichen macht ja auch Spaß und noch viel wichtiger: Visualisierungen helfen dabei, den Überblick zu behalten. Deswegen war ich schon immer ein Fan davon, Landschaften festzuhalten, entweder am Papier oder noch viel lieber digital.
Selbst zeichnen? Wer's kann
Davon bleiben auch Kurzgeschichten nicht verschont. Hier ein exzenllentes Beispiel zu "Blut in den Mangroven" aus der Anthologie "Meerjungfrauen. Das geheime Leben der Fabelwesen":
Zugegeben, Ästhetik ist was anderes, aber die schnelle Zeichnung mit Paint hat durchaus ihren Zweck erfüllt. Wenn es dann um einen umfangreichen Text wie einen Roman geht, gebe ich mir da natürlich ein wenig mehr Mühe. Aber auch hier war Paint durchaus zu gebrauchen, um dem Landstrich, in dem mein Debüt "Das Licht aus dem Nebel" spielt, ein Gesicht zu geben:
Mal zum Stift zu greifen, war eher eine Spielerei aus Langeweile heraus. Diese mit Fineliner gezeichnete Karte dürfte noch zu Schulzeiten entstanden sein (und ehrlich gesagt erkenne ich meine Handschrift überhaupt nicht wieder – Seit wann benutze ich Schreibschrift?):
Hier ein anderer Versuch, diesmal eingescannt und am PC beschriftet, um das leidige Handschrift-Problem zu umgehen:
Auch nicht das Wahre, deshalb ein weiterer Versuch am PC, diesmal mit Häuschen, die man nach Belieben zu Städten zusammenbauen kann.
Landkarten erstellen mit Inkarnate und Wonderdraft
Und dann der Durchbruch mit der Frage "Warum eigentlich immer selbst zeichnen und nicht zeichnen lassen?". Zeichnen lassen – das heißt in meinem letzten Versuch, eine Software den großen Teil der gestalterischen Arbeit übernehmen zu lassen.
Fantasykarten mit Inkarnate zeichnen
Dafür habe ich zunächst Inkarnate (https://inkarnate.com/) benutzt. Mit dem Programm lassen sich verschiedene Designs auswählen und Städte, Bäume, Berge einfach aufstempeln. Natürlich kann man auch hier einiges an Zeit lassen, aber es geht doch deutlich schneller als mit dem Stift und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen:
Dabei muss man auch nicht immer ein mitteleuropäisches Setting für die Karte wählen. Es ist beispielsweise auch möglich, eine Karte für ein Wüstenreich, in dem mein Band 2 "Das Licht im Sand" spielt, zu gestalten:
Fantasykarten mit Wonderdraft zeichnen
Inkarnate ist aber nicht die einzige Möglichkeit, mit einem Programm Karten zu erstellen. Zum Vergleich habe ich auch Wonderdraft (https://www.wonderdraft.net/) ausprobiert. Das Ergebnis ist sehr ähnlich. Auch hier gibt es verschiedene Designvorlagen und dann Objekte zum Aufstempeln. Teilweise gibt es bei Wonderdraft sogar mehr Auswahl.
(Und die hier entstandene Karte ist sowas wie ein Spoiler: Denn sie zeigt einen Landstrich aus einem geplanten Projekt – ein Sequel zu "Herrscher des Lichts", das auf dem Kontinent Sorria spielt.)
Inkarnate und Wonderdraft im Vergleich
Aber jetzt nochmal konkret. Beide Programme haben mich überzeugt. Am Anfang muss man etwas suchen, aber letztlich sind sie beide leicht zu bedienen und bieten alle gestalterischen Möglichkeiten, die notwendig sind, um eine gute Landkarte einer Fantasywelt zu bekommen.
Vorteile und Nachteile von Inkarnate
+ die Basisversion ist kostenlos
+ es gibt gerade für Pen & Paper Rollenspiele praktische Vorlagen wie Elfen- oder Orkdörfer
+ das Programm läuft online und muss nicht downgeloaded werden
+ es kommen stetig neue Stempel dazu
- wer die kostenpflichtige Version mit mehr Objekten nutzen will, muss ein Abo abschließen
- weil das Programm online läuft, ist immer eine Internetverbindung vonnöten
Vorteile und Nachteile von Wonderdraft
+ die Designvielfalt ist groß
+ bei einzelnen Gebäudetypen gibt es eine große Vielfalt
+ das Programm läuft auch offline
+ nach dem Kauf kann das Programm unbegrenzt verwendet werden
- es gibt keine kostenlose Schnupperversion zum Ausprobieren
- ausgefallenere Objekte sind nicht vorhanden
Fazit
Nachdem ich Wonderdraft nun auf dem PC habe und es einwandfrei läuft, werde ich dabei bleiben. Für spezielle Bedürfnisse gibt es auch Erweiterungen, die den Nachteil gegenüber Inkarnate wieder wett machen. Wer nur einmalig wenige Karten braucht ist mit einem Monatsabo bei Inkarnate besser bedient – es ist einerseits günstiger, andererseits spart man sich die Installation. Wer langfristig viele Karten erstellen möchte, greift besser zu Wonderdraft.
Und wer jetzt neugierig geworden ist, was in dieser Landschaft eigentlich so alles passiert, dem lege ich einen Blick in meinen High Fantasy Roman "Das Licht aus dem Nebel" ans Herz: https://www.amazon.de/dp/396733418X/
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