High Fantasy ist kaum denkbar ohne Magie – egal, wie spärlich sie auftaucht, sie ist immer da, mal geheimnisvoll im Hintergrund, mal dauerpräsent im Alltagsgeschehen der Protagonist:innen. Hier betrachte ich anhand einiger Beispiele, wie Magiesysteme in High-Fantasy-Romanen eingesetzt werden können.
Braucht es überhaupt ein Magiesystem? Bestsellerautor Brandon Sanderson hat dafür eine Formel aufgestellt bzw. "Gesetze der Magie" ("Sanderson's Laws of Magic"):
1. "An author’s ability to solve conflict with magic is DIRECTLY PROPORTIONAL to how well the reader understands said magic" oder in meinen Worten: Magie sollte nur in einem Rahmen als Lösung eines Konfliktes dienen, der vorher definiert wurde, – Magie darf also nicht als unvorhersehbarer Deus ex Machina daherkommen. (https://www.brandonsanderson.com/sandersons-first-law/.)
2. "Limitations > Powers" oder in meinen Worten: Magie hat ihre Grenzen und Kosten. (https://www.brandonsanderson.com/sandersons-second-law/.)
3. "Expand what you already have before you add something new" oder in meinen Worten: Ein Magiesystem sollte nicht überladen werden. Es ist besser, Bestehendes auszubauen. (https://www.brandonsanderson.com/sandersons-third-law-of-magic/.)
Die drei "Gesetze" sind durchaus sinnvoll, denn sie rufen dazu auf, Magiesysteme einerseits konsistent zu halten und andererseits so zu gestalten, dass das Potenzial, Spannung zu erzeugen, in ihnen bereits angelegt ist. Es ist nun einmal spannender, wenn sich Konflikte nicht einfach per Fingerschnippen mit Magie lösen lassen. Es ist dramatischer, wenn die Protagonist:innen für die Magie einen Preis zu zahlen haben. Und es erleichtert das Leseerlebnis ungemein, wenn die Regeln der Magie in der jeweiligen Welt überschaubar bleiben.
Doch auch, wenn diese Gesetze für High Fantasy Autor:innen sinnvolle Werkzeuge sind, sind sie natürlich nicht der einzige Weg, mit Magie in einem High Fantasy Roman gelungen umzugehen (was Sanderson übrigens auch nicht behauptet). Ich zeige im Folgenden an einigen Beispielen, wie man Magie in Texten einsetzen kann.
1. Magie als geheimnisvolle Kraft
Dass Magie eine geheimnisvolle Kraft ist, deren Wirken nicht bis ins letzte Detail verstanden werden kann, ist vielleicht der Klassiker. In "Der Herr der Ringe" wird die Magie nie erklärt, sie ist einfach da. In modernen Fantasyromanen werden oft Welten gezeigt, aus denen die Magie weitgehend verschwunden ist – wenn sie dann plötzlich zurückkehrt, hat das einen entsprechend dramatischen Effekt.
Prominent finden wir ein solches Magiesystem in George R. R. Martins "Das Lied von Eis und Feuer". In dieser ans europäische Mittelalter angelehnten Welt scheint es zunächst keine Magie zu geben. Doch in der Zeit, in der die Romane spielen, kehrt sie allmählich zurück. Das beginnt damit, dass plötzlich im Norden sogenannte Weiße Wanderer auftauchen und im Süden Drachen geboren werden. Dazu gibt es noch verschiedene Zauberei praktizierende Gruppen wie die Gesichtslosen und die Roten Priester. Beide behaupten, ihre Kräfte von einer Gottheit zu beziehen, Genaueres erfahren die Leser:innen darüber jedoch nicht.
Diese Ungewissheit über die Mechanismen der Magie macht einen Teil des Reizes des Textes aus. Die Leser:innen können rätseln, was es mit der Magie auf sich hat. Derartige Geheimnisse und ihre erwartete Auflösung erzeugen Spannung. Hinzu kommt, dass die Rezipient:innen jederzeit mit neuen magischen Ereignissen überrascht werden können, was einen dynamischen Plotverlauf ermöglicht (und es bedeutet auch, dass der Rahmen, in dem Magie stattfindet, eben nicht vorher definiert ist – und es funktioniert trotzdem).
Geht es also um die Frage, ob High Fantasy immer ein bis ins Details ausgearbeitetes Magiesystem braucht, so beweist diese Romanreihe, dass gerade das Unerklärte und Unerklärliche einen Text genauso tragen kann wie ein detailreich aufgefächerter Weltenbau. Wir dürfen aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass der Autor die Zusammenhänge kennt. Auch Magie als etwas Geheimnisvolles funktioniert nur so lange, wie eine gewisse Konsistenz gegeben ist. Bekommen die Leser:innen das Gefühl, dass Magie willkürlich bzw. als Deux ex Machina eingesetzt wird, steigen sie schnell aus der Geschichte aus. Deswegen ist es hier natürlich wichtig, dass Magie sparsam dosiert wird (und genau das ist in den Büchern auch der Fall).
2. Magie durch Lebenskraft
Wenn man sich die Frage stellt, was Magie überhaupt ist oder wie sie funktionieren könnte, drängt sich eine Assoziation auf: die geheimnisvolle Kraft, die Menschen antreibt, oft "Seele" genannt. Allein das Konzept einer Seele, dieses Unerklärliche, lädt dazu ein, es mit Magie zu kombinieren. Hinzu kommt natürlich die rationale Überlegung, woher eigentlich die Energie für Zauber kommt, wenn nicht aus dem Inneren der Zauberwirker:innen. Dass sich Magie von Lebenskraft speist, ist daher ein häufiger Ansatz.
Ein Beispiel, in dem das dezidiert ausgeführt wird ist Celia Friedmans "Magister-Trilogie". Die Protagonistin in "Seelenjägerin" kann Magie wirken. Diese Begabung birgt jedoch ein moralisches Dilemma: Jeder Einsatz von Magie kostet Seelenkraft. Das kann die eigene Lebensenergie sein, was bedeutet, dass der Preis von Magie auf lange Sicht ein früherer Tod ist. Oder aber es ist die Lebenskraft von Fremden. Dann geht das Wirken von Magie immer mit dem Wissen einher, dass die Magier:in gerade jemandem – und es könnte jederzeit auch eine nahestehende Person sein – die Seele aussaugt.
Das Interessante an diesem Magiesystem ist nicht, dass es in irgendeiner Art und Weise geheimnisvoll wäre und auch nicht, dass es Interpretationsspielräume offenließe. Das Interessante ist, dass es trotz klar definierter Regeln unberechenbar ist. Der Preis der Magie ist definiert, aber seine emotionale Bedeutung sowohl für die Protagonistin als auch die Leser:innen wird jedes Mals aufs Neues ausgehandelt. Dadurch entsteht Spannung – Magie ist hier die Bombe, die irgendwann hochgehen wird.
Und das muss natürlich erwähnt werden: Auch das Magiekonzept von "Herrscher des Lichts" fällt in diese Kategorie. In "Das Licht aus dem Nebel" ist Magie eine biologische Substanz, die von menschlichen Körpern produziert wird. Sie ist ein wenig wie Muttermilch: Je mehr davon ausgesaugt wird, umso mehr wird nachproduziert und die zur Verfügung stehende Menge steigt mit der Zeit. Manipuliert man jedoch diesen natürlichen Kreislauf, indem man mit einer Art Medikament die Magiemenge schneller als vorgesehen erhöht, kann das böse ausgehen: Menschen werden davon krank, stören durch ihre übermäßige Magie aber auch ihre Umwelt. Und natürlich lassen sich meine Protagonist:innen genau dazu verleiten. Sie schlagen über die Stränge und das zerstörerische Ausmaß ihres Magiegebrauchs wird von Band zu Band offensichtlicher.
Sonderfall: Blutmagie
Dass Blut die Substanz ist, die die Lebenskraft enthält, ist eine alte Vorstellung. Sobald im Kontext von Magie also nicht mehr eine unsichtbare (Seelen)Energie angepeilt wird, sondern es handfester zugehen soll, ist Blut der naheliegende Träger von Magie. Hinzu kommt, dass Blut individuell ist und die DNA eines Menschen enthält – die Vorstellung, sich mit Hilfe von Blut Macht über eine Person zu beschaffen, drängt sich förmlich auf.
In Brian McClellans Buchreihe "Die Götter von Blut und Pulver" (und auch schon in der Vorgängertrilogie "Die Powder-Mage-Chroniken") sind Blutmagier oder "Knochenaugen", wie sie im den Romanen genannt werden, einer von drei Typen von Zauberern. Die Magie der Knochenaugen ist immer abhängig von Menschen bzw. richtet sich auf diese. Will man Magie auf Objekte wirken, benötigt man Blut. Hat man Blut oder andere Körperteile wie Haare oder Fingernägel einer Person, kann man sie in einer bestimmten Weise kontrollieren, entweder indem man sich durch Zauber schützt oder aber ihren freien Willen manipuliert. Die Romane lassen keinen Zweifel daran, dass Blutmagie die gefährlichste Art von Magie ist (vor den beiden anderen Typen Elementarmagie und Schießpulvermagie). Entsprechend mächtig sind die Knochenaugen und damit auch zentral für den Konflikt bzw. seine Auflösung.
3. Magie durch Substanzen
Einen anderen Ansatz verfolgen High Fantasy Romane, in denen Magie nur bedingt im Zusammenhang mit menschlichen Körpern steht. Magie kommt hier vielmehr aus Substanzen, die teilweise auch im Zusammenhang mit Körpern stehen, z.B. indem Menschen eine besondere (magische) Begabung haben, diese Substanzen ungewöhnlich zu verarbeiten. In der Regel ist das System in solchen Romanen genau erklärt. Magie ist dort nicht geheimnisvoll, sondern folgt Regeln, die den Leser:innen genau bekannt sind. Damit ist auch klar, wo die Grenzen liegen und dass Magie eben nicht aus jeder Situation retten kann, wie das Sanderson bereits formuliert hat.
Dazu passt natürlich ein Beispiel aus dem Œuvre des Autors: In der Nebelgeborenen-Reihe beispielsweise können Menschen mit einer bestimmten Veranlagung bestimmte Metalle nutzen, um dadurch besondere Kräfte freizusetzen. Diese sind jedoch limitiert: manche Metalle können Gefühle entweder aufwiegeln oder besänftigen, andere metallische Gegenstände entweder heranziehen oder wegdrücken. Die Magie bewegt sich hier also in einem eng abgesteckten Rahmen – kein Zauberer kann umfassend Magie wirken, sondern ist immer hochspezialisiert. Nichtsdestotrotz wirkt die Magie in den Romanen glaubhaft und lässt auch einige Fragen offen, die nach und nach geklärt werden. Denn in der Zeit, in der "Die Kinder des Nebels" spielt, ist diese Art von Magie keineswegs vollständig erforscht. In dem Roman "Hüter des Gesetzes", der in einer späteren Epoche spielt, hat sich die Magie entsprechend weiterentwickelt.
Damit wird deutlich, dass das Magiesystem genau zu erklären nicht bedeuten muss, dass es keine Überraschungen mehr geben kann. Solange es so entwickelt ist, dass es Platz lässt für neue Zusammenhänge, haben die Leser:innen auch hier die Möglichkeit, selbst zu rätseln und die Ideen weiterzuspinnen.
Geht es bei "Die Kinder des Nebels" und den Folgebänden um Metalle, nutzt Brent Weeks in seiner "Lichtbringer-Reihe" einen ähnlichen Ansatz. Die Magie stammt hier vom Licht. Und wie wir aus dem Physikunterricht wissen, besteht das, auch wenn es für unser Auge selten wahrnehmbar ist, aus Lichtwellen in verschiedenen Farben. Die Magiebegabten in "Schwarzes Prisma" können jeweils eine Farbe in eine magische Substanz mit bestimmten Eigenschaften umwandeln. Besonders Begabte können zwei verschiedene Farben oder sogar alle wandeln.
Der Autor hat hier also ein wissenschaftliches Konzept weitergedacht und für seine Fantasywelt genutzt. Das funktioniert in den Romanen einwandfrei – wodurch klar werden dürfte, dass Fantasy nicht bedeutet, sich lediglich an archaischem kulturellen Wissen, beispielsweise aus dem Mittelalter, zu bedienen. Auch Ideen der Moderne bieten sich wunderbar an, um aus ihnen Magie zu formen.
4. Magie durch Sprache
Deutlich konventioneller geht es zu, wenn Magie durch Sprache entsteht. Man kennt es nicht nur aus "Harry Potter", dass Magier:innen Zaubersprüche aufsagen müssen, um ihre Magie in die gewünschte Form zu bringen. Diese Vorstellung stammt nicht aus der Fantasy, sondern war ein ganze realer Glaube der historischen Realität: Im deutschen Raum stammt der erste schriftliche Beleg für Zaubersprüche aus dem 8. Jahrhundert (die Merseburger Zaubersprüche, die auf althochdeutsch verfasst sind). Aber auch in der Antike gab es Zaubersprüche, sowohl bei Griechen als auch Römern. Kein Wunder also, dass solche Praktiken sich in den Fantasyliteratur zahlreich niederschlagen.
In "Das dunkle Herz des Waldes" von Naomi Novik benötigt Magie eine spezielle Begabung. Wer diese hat, kann die Magie aus seinem Inneren nach außen leiten (Stichwort "Lebensenergie" – dieses System passt also auch in Kategorie 2). Dazu braucht es bestimmte Zaubersprüche. Im Roman entdeckt die Protagonistin eine neue Art, diese Sprüche anzuwenden, was dann natürlich zur Lösung des Konflikts bzw. der Bekämpfung der dunklen Bedrohung durch den Wald beiträgt.
Die Zaubersprüche im Roman entspringen wie oft in der High Fantasy einer erfundenen Sprache. Dadurch wirken sie auf die Leser:innen nicht nur geheimnisvoll und magisch, sondern zeigen auch, dass Magie eine Disziplin ist, die ein gewisses Geheimwissen erfordert. Denn man muss die Zaubersprüche nicht nur kennen, sondern auch richtig anzuwenden wissen. Hier im Roman geschieht das unter anderem durch die Aussprache – ein Zauberwort undeutlich auszusprechen, verändert seine Wirkung.
In Christopher Paolinis "Eragon" erlangen Menschen Magie entweder durch eine besondere Begabung oder durch die Verbindung mit einem Drachen. Im Anschluss können sie die Kraft aus ihrem Inneren oder ihrer Umwelt leiten (auch hier wieder die Verbindung zu Kategorie 2) – das ist grundsätzlich zwar auch ohne Sprache möglich, mit ihr wird es aber deutlich einfacher und ungefährlicher. Zum Einsatz kommt dabei die sogenannte alte Sprache. Für Zauberwirker:innen ist es deshalb unerlässlich, diese zu lernen und richtig anzuwenden. Die Sprache ist komplex, weshalb leicht Fehler unterlaufen können, was dann auch Auswirkungen auf den Effekt des Zaubers hat. Obwohl Magie hier also nicht grundsätzlich auf Sprache angewiesen ist, hat Sprache einen direkten Einfluss auf ihr Gelingen oder Misslingen, sodass wir es hier im Grunde ebenfalls mit einer Abwandlung von Zaubersprüchen zu tun haben.
5. Magie aus Natur und Elementen
Magie in Verbindung mit den Kräften der Natur zu zeigen, ist sicherlich ebenfalls ein Klassiker. Die magischen Kräfte sind hier weder geheimnisvoll noch bedürfen sie einer Erklärung – das Konzept ist den Leser:innen hinlänglich bekannt. Es geht zurück auf die Anbetung von Gottheiten und Geistwesen, die für die Mächte der Natur, so glaubte man, verantwortlich sind. Menschen riefen sie an für gutes Wetter, gute Ernten, die Abwendung von Katastrophen. Und so hat die Magie als Naturkraft auch Einzug in die Fantasyliteratur gefunden.
In Martina Volnhals' "Lichtburg-Chroniken" teilt sich die Menscheit in vier verschiedene Völker, die jeweils mit einem Element (Feuer, Wasser, Erde, Luft) verknüpft sind. Ihre Magie speist sich aus dem ihnen zugeordneten Element. Diese Aufteilung und die damit verbundenen magischen Fähigkeiten zeigen bildlich eine Gesellschaft, die gespalten ist. Im Auftaktband "Blutrote Schwingen" wird aus der Sicht von vier Figuren beschrieben, wie stark diese in den kulturellen Beschränkungen ihres jeweiligen Volks verhaftet sind.
Magie wird hier also als Mittel des Worldbuildings verwendet. Aus dem Magiekonzept heraus ergibt sich die Struktur der Welt und dadurch auch Plot und Konflikte der Figuren. Die Magie selbst nimmt dabei im Gegensatz den den Romanen, in denen sie detailliert erklärt ist, keine große Rolle ein und muss das auch nicht.
In Brian McClellans "Powder-Mage-Chroniken" gibt es wie bereits erwähnt unterschiedliche Magieformen. Die sogenannten Privelegierten entsprechen klassischen Magier:innen: Sie werden mit einer Begabung geboren und können damit eine übernatürliche Energie anzapfen. Diese setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen: Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther. Gleichzeitig gibt es Menschen, die Magie durch Schießpulver wirken können, was in Kategorie 3 (Substanzen) fällt und Blutmagier, also Kategorie 2 (Lebenskraft). In dieser Welt tummeln sich also mehrere Magiesysteme nebeneinander. Das Besondere daran ist der Kontrast zwischen natürlicher, traditioneller Magie (sowohl Elementarmagie als auch Blutmagie) und der Magie des neuen Zeitalters (Schießpulvermagie). Mit dieser Thematik wird hier gespielt. Weil Magie durch Substanzen oft auch genau erklärt wird und damit einen Anschein von wissenschaftlicher Aufarbeitung erhält, steht sie umso mehr für die anbrechende Moderne.
6. Magie in Verbindung mit magischen Wesen
In den meisten Fällen erlangen in High Fantasy Büchern Menschen ihre Fähigkeiten durch eine angeborene Begabung, manchmal auch durch die Zugehörigkeit zu einem Volk. Dass Magie auch von magischen Wesen verliehen werden kann, zeigt beispielsweise "Eragon", wo Drachenreiter durch die Verbindung zu ihrem Drachen automatisch die Fähigkeit, Magie zu wirken, erhalten. Manchmal sind die Menschen selbst aber auch gar nicht magisch begabt, sondern vollkommen auf die Magie anderer Wesen angewiesen.
In Peter V. Bretts "Dämonenzyklus" gibt es beispielsweise keine Magie für sich, es gibt aber magische Wesen. Ihre Kraft können sich Menschen mit besonderen Zeichen zunutze machen. Wer diese beherrscht und dafür sorgt, dass die Dämonen sie aktivieren, kann also in gewisser Weise zaubern. Ähnlich wie bei Magiesystemen, die auf die Bändigung von in der Natur vorkommenden Kräften setzen, kommt auch hier die Magie von außen. Weil die Dämonen gefährlich sind, ist dabei die Magie ebenfalls gefährlich. Wer sie einsetzen will, steht vor einem Balanceakt, der durchaus das eigene Leben kosten könnte.
Bei diesem Konzept steht Magie eng in der Verbindung mit der Zähmung bestimmter magischer Wesen. Damit sind die Grenzen der Magie klar definiert und auch die Gefahren festgesteckt. Die Idee dahinter ist simpel, funktioniert aber.
Welches System trägt die Romanhandlung am besten?
Auch wenn manche Magiesysteme origineller anmuten als andere, so hat doch jedes, wie ich hoffentlich zeigen konnte, seine eigene Funktion, die den Plot bestimmt oder zumindest voranbringt. Wenn Autor:innen ein Magiesystem entwickeln möchten, müssen sie sich also vor allem fragen: Welches System nützt dem Konflikt am besten? Vielleicht entsteht der Konflikt aber erst durch das System – ein genauso guter Ansatz. Dabei muss sicherlich niemand das Rad neu erfinden. Auch konventionelle Konzepte können funktionieren.
댓글