Ja, wie sehen sie denn aus, die Planeten? Die wissenschaftliche Antwort: Je nach Typ aus Wasserstoff, Helium, Silizium, Kohlenstoff und Eisen. Kann man interessant finden ... muss man aber nicht. Ferne Planeten sind zunächst einmal Möglichkeitsräume – im Gegensatz zu Fantasywelten (die würde ich eher als Übersetzungen verstehen). Denn Science-Fiction-Szenarien sind immer an die Gegenwart gekoppelt. Und das gilt auch, wenn sie noch so fern sind.
Warum Planeten in meinen Geschichten eben nicht nur Gas und Gestein sind, zeigen ein paar Beispiele:
Licht hinfort
Der menschliche Organismus ist in seiner Heimatumgebung einigermaßen stabil, Pandemien hin oder her. Womöglich wären außerirdische Substanzen am Menschen völlig wirkungslos – womöglich wäre aber auch genau das Gegenteil der Fall. Wie geht man mit einer solchen Gefahr um?
Der letzte Splitter Farbe
Dass verschiedene Planeten verschiedene Ressourcen bieten, ist naheliegend. Womöglich sind darunter auch Ressourcen organischen Ursprungs – und organisch heißt damit automatisch von Aliens stammend, in irgendeiner Weise. Was passiert, wenn die Menschen diese Ressourcen genauso einordnen wie die irdischen? Kann man das überhaupt oder sind vollkommen andere Maßstäbe notwendig?
Aus dem Inneren des Planeten
Wir nehmen unseren Heimatplaneten als etwas wahr, das nur in fragmentierter Form am Leben ist: Viele einzelne Wesen, aber kein Ganzes. Was aber, wenn es ein solches planetumspannendes Wesen gäbe? Nicht in einer transzendenten Form, sondern in einer ganz realen? Könnten Wesen wie wir eine solche Lebensform überhaupt begreifen?
Planet der Träume
Der Titel der Geschichte lässt es erahnen: Hier geht es um das Unterbewusstsein. Was, wenn es auf anderen Planeten Substanzen gäbe, die viel intensiver auf das menschliche Bewusstsein wirken, als es gegenwärtig möglich scheint? Was könnte das mit der menschlichen Psyche anstellen?
Zerbrochenes Glas
Die Geschichte spielt mit dem Gedanken, wie es denn wäre, wenn die Verfügbarkeit von Ressourcen sich umkehrt: Anorganisches Material ist im Überfluss verfügbar – organisches hingegen fehlt. Welche Auswirkungen hätte diese Verschiebung auf das Zusammenleben?
Wie ferne Planeten aussehen – Sie sehen so aus, wie es notwendig ist, um der Gegenwart den Spiegel vorzuhalten. Denn genau darin liegt die große Stärke der Science Fiction. Also lasst uns weiter Planeten erfinden.
Zu den Anthologien:
Singularitätsebenen ("Licht hinfort"): https://www.amazon.de/gp/product/B08VJDN49Y/
Weltenportal ("Der letzte Splitter Farbe"): http://weltenportalmagazin.de/ausgaben-archiv/ausgabe-4-11-2022/
Sternenflammen ("Der letzte Splitter Farbe"): https://www.amazon.de/gp/product/B07GT3GS3W/
Hyper Orbis ("Aus dem Inneren des Planeten"): https://www.amazon.de/gp/product/B08L24ZH9N/
700 Millionen Tage in der Zukunft ("Planet der Träume"): https://www.amazon.de/gp/product/B0B2YXJPNZ/
Dimension Null ("Zerbrochenes Glas"): https://www.amazon.de/gp/product/B0BDFG9FLP/
Comments